wenn sich der Monat Mai im Spiegel betrachtet, was kann er wohl entdecken?

I am, what I am!

Ist das nicht großartig! Es gibt keinen anderen Monat, mit dem man das machen kann und es macht auch noch Sinn! Und was für einen!
Diese Botschaft, diese Aufforderung, sich zu zeigen, endlich Farbe zu bekennen, zu dem zu stehen, was und wer man ist, bewegt mich sehr. Es ist der Grundton dieses Jahres, an dem alles weitere gestimmt wird. Und man kann sich die Frage stellen, was stimmt in meinem Leben nicht mehr? Wo gibt es Misstöne, was macht mir schlechte Stimmung und wo muss ich andere Saiten aufziehen?
Es geht um Klarheit, um neue Möglichkeiten, die mehr und mehr ans Licht drängen und nicht mehr übersehen werden können und wollen.

ad 1. Ich bin mir mein bester Freund!

Überlege einmal, was bedeutet Freundschaft für dich? Diese Frage stellte mir eine liebe Freundin am Wochenende, als ich sie spontan besucht habe. Bei mir war als Erstes da, dass ich alles mit meinem besten Freund, meiner besten Freundin besprechen kann, wirklich alles! Dass ich ganz ich selbst sein kann, ohne mich irgendwie verbiegen zu müssen. Lachen, blödeln, schweigen, traurig sein, weinen, philosphieren, über das Leben nachdenken.
Und das alles laut, ich darf laut denken! Ohne zensuriert zu werden, beurteilt, verurteilt, zurückgewiesen, zurechtgewiesen, abgelehnt zu werden. Unsere Freundschaft ist getragen von sich einfühlen können, wahrhaft am anderen interessiert sein, ihm gerne und aufmerksam zuhören, seine Stärken und Qualitäten zu sehen, zu schätzen und auch mitzuteilen. Sich gegenseitig zu inspirieren, zu ermutigen, zu stärken und dementsprechend zu handeln. Und das alles darfst du für dich selbst sein, denn nicht immer ist gerade eine beste Freundin, ein bester Freund zur Hand. Also erlaube dir liebevoll, geduldig, nachsichtig mit dir selbst zu sein und bleibe solange auf der Suche, bis du ganz in deinem Element bist.
Eckart von Hirschhausen bringt es für mich wunderbar auf den Punkt:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

ad 2. Ich bin ehrlich zu mir! 

Das ist wohl der herausfordernste Impuls, vor sich selbst die Masken abzunehmen.

Vor drei Wochen hatte ich einen Workshop mit einem großen Unternehmen im Rahmen eines Prozesses zur Personalentwicklung. Bei der spontanen Frage nach dem wichtigsten Wert bekam ich von einigen Führungskräften die Antwort: „Ehrlichkeit!“ Ein schönes Wort, doch was bedeutet das für den einzelnen?  Und wo beginnt die Ehrlichkeit, wo hört sie auf? Gilt das für die Erwartungshaltung den anderen gegenüber oder ist das ein Wert, den man selbst lebt, mit allen Konsequenzen.

„Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust!“

Ein jungeGoethe's_Faustr Coachingklient von mir hat heute eine Entscheidung getroffen, die sein Leben verändert – oder besser – wieder in Fluss bringt. Er meinte: „Am meisten ärgert mich, dass ich wieder so lange gebraucht habe mich zu entscheiden, ich weiß es eh schon lange.“ – Sich selbst gegenüber ehrlich zu sein hat viel mit den eigenen Werten zu tun, der Grundeinstellung zum Leben. Oft stehen wir uns selbst im Weg, weil wir einen inneren Wertekonflikt haben. Zum Beispiel kann die Haltung: „Ich stehe zu meinem Wort!“ eine Veränderung, die unausweichlich ist, lange hinauszögern. Irgendwann wird der Leidensdruck so groß, dass einem bewusst wird, es haben sich die Grundvoraussetzungen dermaßen verändert und daher ist dieses Festhalten weder länger möglich noch sinnvoll.

ad 3. Ich bin einfühlsam!

Beruflich bin ich vorwiegend im Bereich Wirtschaft unterwegs. Ich arbeite mit Menschen, die in größeren Unternehmen bzw. Konzernen als Führungskraft tätig sind. Der Druck ist hoch, die Anforderungen steigend, mehr Leistung, mehr Zeitaufwand, weniger Personal, weniger freie Zeit.
Mit freie Zeit meine ich Zeit, in der der Kopf frei sein kann, in der man sich entspannt, die Seele baumeln lässt und sich wieder mit Energie auftankt. Also Zeit, in der man im Hier und Jetzt ankommt und bewusst den Moment genießt. Das ist aber vielen von uns nicht mehr möglich. Sie sind gefangen im Getriebe, im Hamsterrad des Alltags. Von der Uhr und Terminen diktiert laufen die Mechanismen des Tages automatisiert ab. Das Fühlen bleibt auf der Strecke, der Verstand regiert. Im Kopf ist man ständig auf Zeitreise, entweder in die Vergangenheit oder in die Zukunft.
Irgendwann einmal spürt man sich selbst nicht mehr. Verliert den Kontakt zu sich und seinem inneren Kompass, dem Bauchgefühl. Der leisen Stimme, die zu einem spricht. Dem Teil in uns, der schon lange weiß, ob wir in die richtige Richtung unterwegs sind oder nicht. Der Teil, der immer wieder verdrängt wird, weil man seine Botschaften nicht hören mag. Sie passen einem nicht in den Kram. Es ist der Teil, der uns alle verbindet, der uns ausmacht als Mensch. Der Teil, der wertschätzt, mitfühlt, gibt, liebt – bedingungslos.
Es gibt jedoch wahre Meister, die diese Verbindung noch voll und ganz haben. Sie wissen genau, was man braucht, um glücklich zu sein. Sie sind offen für die täglichen Wunder. Sie sind fasziniert, beobachten, staunen, stellen Fragen, sind neugierig, wissbegierig, probieren aus, trainieren. Solange wir sie in Ruhe lasssen und nicht beginnen, ihnen unsere Welt aufzudrängen. Sie sind diejenigen, die uns aufwecken können, wenn wir es zulassen.
Auch dein inneres Kind in dir sehnt sich danach, von dir wahrgenommen zu werden und wieder seinen Platz zu bekommen, der ihm zusteht und dir guttut.

Falls du dich von dem berühren lässt, was du jetzt gelesen und gesehen hast, ist es im Moment genug zum Hinspüren und Nach- bzw. Mit- und im besten Fall Vordenken. Je nachdem, in welcher Zeitqualität du unterwegs bist. In den nächsten Tagen kommen Impulse zu den weiteren zwei Punkten. Schau einfach wieder vorbei, wenn es dich interessiert.

4. Ich bin mutig, ich traue mir, ich traue mich!

5. Ich bin neugierig!